Akupunktur

Die chinesische Medizin basiert auf dem Denkmodell der 5 Wandlungsphasen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser.

Jeder Wandlungsphase werden u.a. Organe, Uhrzeit, Emotionen, Sinnesorgane, Geschmäcker, Klimatische Faktoren, Gewebe und Jahreszeiten zugeordnet.

Die Wandlungsphasen sind voneinander abhängig, sie bedingen einander und „ernähren“ einander. Außerdem besteht das „Mutter-Sohn-Prinzip“, Holz ist die Mutter vom Feuer, Feuer ist die Mutter der Erde…

Kann die Mutter den Sohn nicht richtig ernähren, wird der Sohn schwach. In diesem Fall ist es notwendig, sowohl Mutter als auch Sohn zu stärken, wobei das Stärken der Mutter einen höheren Stellenwert einnimmt, damit sie ihre Aufgabe wieder übernehmen kann.

In der Anamnese (Befragung der/des Patientin/Patienten) werden die beschriebenen Beschwerden den Wandlungsphasen zugeordnet und eine Diagnose erstellt. Der Behandlungsplan baut auf die Diagnose auf und beinhaltet die Akupunktur und häufig auch das Verschreiben von Kräuterrezepturen (Näheres hierzu unter dem Punkt Kräutertherapie).

Akupunkturpunkte liegen auf Meridianen. Meridiane sind Leitbahnen, in denen die Lebensenergie Qi fließt. Es gibt zwölf Hauptmeridiane, die paarig angeordnet sind. Die Hauptmeridiane sind Organen und Organsystemen und damit den Wandlungsphasen zugeordnet (s. Tabelle).

Zusätzlich gibt es acht einzelne Sondermeridiane, die auch „außerordentliche Gefäße“ genannt werden. Sie haben einen hohen Stellenwert in der chinesischen Medizin, da sie als besondere Reservoire für das Qi dienen. Jeder Akupunkturpunkt hat auf der körperlichen, seelischen und geistigen Ebene eine besondere Wirkung. Nicht alle der 365 Akupunkturpunkte haben den gleichen Stellenwert, es gibt sehr mächtige Punkte und andere, die in kleinen Schritten wirken. Wann welcher Punkt genadelt wird, hängt von der Diagnose, von der/dem Patientin/Patienten und der Chronizität der Erkrankung ab.